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Lignano Master Open (15.-17.03.18)

Dienstag 20. März 2018 von Ernst Weinmann

Junges DBS-Team startet erfolgreich ins WM-Jahr

Bei den diesjährigen Lignano Master Open überzeugte das junge deutsche Team auf ganzer Linie und gewann zum Start in das Weltmeisterschaftsjahr 2018 zehn Medaillen. Auch einigen Youngstern gelang unter der Anleitung der erfahrenen Athleten ein toller Einstieg auf die internationale Bühne.

Die herausragenden Spieler in Lignano waren Sandra Mikolaschek und Valentin Baus, die eine sehr gute Frühform unter Beweis stellten. Mikolaschek hatte am Ende eine Bilanz von 9:0 Einzelsiegen zu Buche stehen, gewann im Einzel Gold und im Team-Wettbewerb Silber zusammen mit Lisa Hentig. Im Finale des Einzelwettbewerbs der Wettkampfklassen 4-5 besiegte die 20-Jährige die Weltranglisten-Erste Borislava Peric-Rankovic mit einer starken Leist ung, vorher hatte sie gegen schwächer notierte Spielerinnen nichts anbrennen lassen. Auch im Team-Wettbewerb standen Mikolaschek/Hentig im Finale nach klaren Siegen in der Gruppe und im Halbfinale Borislava Peric- Rankovic und ihrer Partnerin Nada Matic gegenüber. Nach der Niederlage im Doppel traf Mikolaschek dieses Mal auf die Nummer Fünf der Welt, Matic, und unterstrich auch hier mit einem Sieg, dass bei der WM mit ihr zu rechnen sein wird. Lisa Hentig hatte jedoch im Anschluss Peric-Rankovic nicht genug entgegenzusetzen, sodass am Ende des Team-Wettbewerbs die Silbermedaille stand.

Baus kann sogar Doppel-Gold mit nach Hause nehmen: Im Einzelwettbewerb der WK 5 setzte er sich im Finale gegen den Serben Mitar Palikuca in vier Sätzen durch, im Team-Wettbewerb der WKs 4-5 tat er sich mit Kim Jung-Gil aus Korea zusammen und ließ der Konkurrenz keine Chance. Erst im Finale konnten die Serben wenigstens ein Spiel für sich entscheiden, der Sieg ging aber dennoch mit 2:1 an Baus und Kim.

Für ein Ausrufezeichen sorgte Lion Bauer bei seinem erst zweiten internationalen Auftritt in der WK 10. Der junge Hesse spielte den Weltranglisten-Fünften Krizstian Gardos gleich in seinem ersten Einzel an die Wand. Lediglich 15 Punkte in drei Sätzen waren dem Österreicher vergönnt. Auch der Italiener Cordua hatte das Nachsehen gegen Bauer, der somit als Gruppenerster direkt ins Halbfinale einzog. Hier traf er auf Theo Cogill aus Südafrika, welcher dem Oberliga-Spieler ebenfalls nicht genug entgegen zu setzen hatte. Erst der Brite Kim Daybell erwies sich im Finale noch als eine Nummer zu groß, doch Bauer durfte sich gleich bei seinem zweiten internationalen Turnier über Silber freuen. Im Team-Wettbewerb sammelte er gemeinsam mit Cogill sogar noch eine zweite Silbermedaille ein – auch hier waren lediglich die Briten Dayball/Thomson/Stacey stärker als das deutsch-südafrikanische Duo.

Ebenfalls positiv fiel Bente Harenberg auf. Die 25-jährige feierte ihren letzten internationalen Erfolg 2011 und zog nun in der WK 7 mit Siegen gegen die Brasilianerin Meneses Ferreira und die Weltranglisten-Siebte Munoz (ARG) ins Viertelfinale der Lignano Master Open ein. Dort schlug sie die Schwedin Smilla Sand mit 3:1 – erst im Halbfinale war gegen Anne Barneoud aus Frankreich Endstation. Harenberg durfte somit ihre erste internationale Einzel-Medaille entgegennehmen.

Lena Kramm gewann in den WKs 9 und 10 Silber, wobei sie mit Saltanovska und Shynkarova zwei Ukrainerinnen hinter sich ließ. Lediglich Nozomi Takeuchi aus Japan war stärker als die Bayerin. Auch im Team-Wettbewerb gewann Kramm mit ihrer Partnerin Corinna Hochdörfer Silber in den WKs 6-10. Das junge deutsche Duo besiegte die Niederländerinnen mit der Weltranglisten-Ersten der WK 7, Kelly van Zon, mit 2:0, während sie ihr zweites Gruppenspiel gegen Bente Harenberg und ihre französische Partnerin Lucie Hautiere mit 1:2 verloren. Da diese aber wiederum klar den Niederlanden unterlagen, zogen Kramm/Hochdörfer als Gruppenerste ins Halbfinale ein. Dort gewannen sie gegen die Ukraine, mussten sich jedoch im Finale knapp der Norwegisch-Japanischen Kombination Dahlen/Takeuchi geschlagen geben.

Für Thomas Rau und Tim Laue verlief der Einzelwettbewerb der WK6 nicht wunschgemäß. Während Laue bereits in der Gruppe scheiterte, zog Rau als Gruppenerster ins Viertelfinale ein, wo er dem Schweizer Valentin Kneuss aber überraschend in fünf Sätzen unterlag. Im Team-Wettbewerb spielten die beiden dann jedoch groß auf: Nachdem sie die Gruppenphase mit einer Niederlage gegen Italien und einem Sieg gegen das rumänisch-griechische Duo Simion/Mouchthis überstanden hatten, schalteten sie im Halbfinale die Favoriten aus Großbritannien aus. Danach hatte es nach der Niederlage im Doppel noch nicht ausgesehen, doch Laue zeigte im Anschluss gegen den in der Weltrangliste 21 Plätze vor ihm geführten David Wetherill ein großes Spiel. Im fünften Satz zeigte er Nerven aus Stahl und glich den Spielstand mit einem 12:10 aus. Nun folgte die Begegnung Rau gegen Martin Perry, welche auf dem Papier zugunsten des Deutschen ausgehen müsste. Doch auch diese Partie ging in den Entscheidungssatz, wo allerdings wiederum der Deutsche den klarsten Kopf behielt und den Sieg mit einem 11:9 eintütete. Im Finale bekamen Rau/Laue dann die Chance auf Revanche für die Gruppenniederlage gegen Italien und nutzten diese mit einem 2:1 Sieg. Somit stand das deutsche Team der WK 6 schließlich ganz oben auf dem Treppchen und machte den Einzelwettbewerb vergessen.

Die international noch unerfahrenen Benedikt Müller (WK 6), Benjamin Sander (WK 8), Laurenz Fehling und Elias Monden (beide WK 9) mussten bei ihrem zweiten Weltranglisten-Turnier noch Lehrgeld zahlen, ließen ihr Potential teilweise aber schon aufblitzen.

Bundestrainer Volker Ziegler war jedenfalls zufrieden mit dem Auftreten seiner Mannschaft: „Beim sehr gut besetzten Auftakt in das WM-Jahr 2018 war das hier in Lignano eine sehr starke Leistung der jungen Garde – sowohl der erfahrenen Youngster als auch derer, die hier Erfahrung sammeln sollten. Unser junges Team hat hier gezeigt, wohin es in Zukunft gehen kann und wo noch harte und ausdauernde Arbeit auf uns wartet.“

Alle Ergebnisse finden Sie auf der Seite des internationalen Verbands www.ipttc.org

Text: Sonja Scholten
Foto: Michael Fuchs

Dieser Beitrag wurde erstellt am Dienstag 20. März 2018 um 15:24 und abgelegt unter Ergebnisse, International, News.

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